Swiss Steel Group bleibt trotz anspruchsvollem Marktumfeld strategisch auf Kurs

Vor dem Hintergrund einer globalen Konjunkturabschwächung, von der insbesondere Europa betroffen war, hat die Swiss Steel Group ihre Strategie konsequent weiterentwickelt, um ihre langfristige Stabilität zu sichern. 2024 markierte das zweite Jahr in Folge mit einer industriellen Rezession in Teilen Europas – mit spürbaren Auswirkungen auf die industrielle Produktion, die trotz zuvor optimistischerer Prognosen weiter zurückging. Die Automobilindustrie, wichtigster Kundensektor der Swiss Steel Group, verzeichnete einen weiteren Nachfragerückgang; die Produktionszahlen im europäischen Automobilsektor blieben deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019. Auch der deutsche Maschinen- und Anlagenbau kämpfte mit Zurückhaltung bei Investitionen infolge wirtschaftlicher und finanzieller Unsicherheiten.

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Swiss Steel Group ihre Marktanteile in den Divisionen Engineering Steel und Stainless Steel im rückläufigen Marktumfeld ausbauen. Auf vergleichbarer Basis lag das Absatzvolumen im Geschäftsjahr 2024 bei 1,056 Mio t und damit 5,1 % unter dem bereits schwachen Vorjahresniveau. Infolge des geringeren Absatzvolumens sank der Umsatz um 14,3 % auf 2,432 Mrd Euro.

Als Reaktion auf die anhaltend schwache Marktlage hat die Swiss Steel Group umfassende, bereits angekündigte Maßnahmen umgesetzt, um ihre Produktionsplanung anzupassen, Kosten zu senken und die operative Effizienz zu steigern. Darüber hinaus wurden im November 2024 angekündigte Kapazitätsanpassungen umgesetzt, mit dem Ziel, Personalbestand und Produktionskapazitäten an die Marktnachfrage anzupassen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe zu sichern. Diese Maßnahmen beinhalten unter anderem den geplanten Abbau von rund 800 Vollzeitstellen, der sich vorwiegend auf europäische Produktionsstandorte sowie den Vertrieb in der ersten Jahreshälfte 2025 auswirkt. Insgesamt verringerte sich die Anzahl der Mitarbeitenden zum Jahresende 2024 gegenüber dem Vorjahr um 15,5 % auf 7.450 Beschäftigte – ein Großteil davon ist auf Veränderungen im Konsolidierungskreis der Gruppe zurückzuführen.

Parallel dazu hat Swiss Steel Group ihre strategische Roadmap im Rahmen von „SSG 2025“ weiter vorangetrieben – mit strukturellen und operativen Maßnahmen zur Konzentration auf das Kerngeschäft, zum Aufbau von Resilienz und zur weiteren Entschuldung der Bilanz. Nachdem die Geschäftsleitung von Ascometal im März 2024 gerichtlichen Schutz beantragt hatte, übergab die Swiss Steel Group die Verantwortung für diese Gesellschaften, was zur Ausbuchung der entsprechenden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus der Konzernbilanz führte. Im Anschluss an die Veräußerung mehrerer Vertriebsgesellschaften 2023 setzte die Gruppe ihre Portfoliobereinigung fort und verkaufte ihre Aktivitäten in Portugal, Argentinien, Kolumbien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie ihre ehemalige Konzernzentrale in Düsseldorf. Darüber hinaus wurde die EBITDA-Verbesserung im Geschäftsjahr 2024 durch Effizienzgewinne in Einkauf und Betrieb, konsequente Kostendisziplin sowie durch stabile bis wachsende Marktanteile in den Kernsegmenten erzielt, und das trotz anhaltend hoher Rohstoffkosten.

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