Wenn ein vermeintlich unbekanntes Unternehmen ein neues Verfahren der Metallbearbeitung entwickelt, zahlreiche Patente und Gebrauchsmuster hält, mit über 70 Vertriebspartnern in 30 Ländern zusammen arbeitet, aber gerade einmal 20 Mitarbeiter beschäftigt, ist man dann einem Hidden Champion auf der Spur? Sicher nicht – die Reuter GmbH & Co. KG in Erkrath bei Düsseldorf ist heute der Spezialist, wenn es um das Reinigen von Metalloberflächen und Schweißnähten durch Hochstrom-Lichtbögen geht.
Elektrochemisch reinigen und gleichzeitig die Oberfläche passivieren, und das mit lebensmitteltauglichen Elektrolyten anstelle giftiger Beiz- und Ätzchemie – so geht das bei Reuter. Und noch dazu machen neu entwickelte Kohlefaserpinsel in Verbindung mit modernster Hochleistungs-Gerätetechnik diese intelligente Elektrochemie voll industrietauglich.
„Schweißnahtreinigung mit dem Kohlefaserpinsel – heute kennt das jeder, der mit Metallbau zu tun hat“, so Schweißfachingenieur Olaf Reuter, Gründer der Reuter GmbH & Co. KG, „dabei haben wir das erst 2009 auf den Markt gebracht. Das iPhone gab es da schon zwei Jahre.“ Man nehme eine Million Kohlefasern, gut 100 Ampere Dauerstrom, dazu das richtige Elektrolyt; so flott hat der Schweißer noch nie poliert. Das eigentliche Schweißdilemma war und ist damit gelöst: Anlauffarben, Verzunderungen und Rost, die durch die Zerstörung der Passivschicht beim Schweißen entstehen, werden einfach so weggepinselt. „Ist es Magie? – Nein. Elektrochemie!“, reimte Reuter fröhlich und schloss sich wieder in sein Entwicklungslabor ein. Von nun an ging es um effiziente Produktion und Qualitätssicherung. Und um eine skalierbare Produktpalette für jeden Anspruch, und zwar von Handwerk bis Industrie.
