Nickel-Markt in Seitwärtsbewegung
Angebot trifft auf unterdurchschnittliche Nachfrage

Der physische Nickel-Markt ist weiterhin gut versorgt. Die Notierungen, und das gilt auch für Nickel Pig Iron (NPI) aus Indonesien, befinden sich aber auf einem so niedrigen Niveau, das es sowohl den traditionellen Herstellern als auch den Produzenten von NPI schwer macht, Geld zu verdienen (siehe auch weiter unten). Daher machen sich die Nickel-Unternehmen Gedanken, wie man das Angebot verknappen kann, um kostendeckende Preise zu erzielen. Die Nachfrage aus dem Bereich der Edelstahl-Produktion hat sich zwar erholt, ist aber noch nicht wieder auf Normalniveau angelangt. Die Batterieproduktion bleibt weiterhin hinter den Erwartungen zurück.

So sind die Preise zwar weiterhin gut unterstützt, aber es fehlt im Augenblick die Phantasie (und auch die klaren Daten) für größere Kurssprünge.

Auch auf der politischen Weltbühne gibt es derzeit vor allem ein Land, das alles dafür tut, die wirtschaftliche Unsicherheit weiterhin zu maximieren. Jeden Tag gibt es neue Entwicklungen und selbst die roten Linien der eigentlich bestehenden Rechtsstaatlichkeit scheinen außer Kraft gesetzt. Man darf hierbei allerdings nicht vergessen, dass es nicht nur diejenigen gibt, die handeln, sondern auch die, die dieses Handeln offensichtlich tolerieren, wenn nicht insgeheim vielleicht sogar gutheißen.

Schaut man sich den aktuellen 100-Tage Durchschnitt des 3-Monats-LME-Nickel-Kurses an, liegt dieser bei 15.652 US$/t. Bei der Betrachtung der Charts stellt man fest, dass dieser seit Mitte März beinahe horizontal verläuft mit einer leichten Bewegung nach unten, was einem Rückgang des Durchschnitts um 133 US$/t entspricht. Der Kurvenverlauf entspricht damit auch preisseitig den oben beschriebenen Rahmenbedingungen. Das ändert nichts daran, dass es während dieses Zeitraums, auch immer wieder Ausschläge nach oben oder unten gab.

Meistens waren Aussagen und auch Rücknahmen oder Abschwächungen von Aussagen der Trump-Administration für diese Volatilität ursächlich. Die Welt scheint tatsächlich wie das Kaninchen nur auf eine Schlange zu schauen, obwohl es derzeit wahrlich viele Schlangen gibt, zumindest in der gefühlten subjektiven Wahrnehmung. In den letzten einhundert Tagen lag das Hoch für Nickel an der London Metal Exchange bei 16.780 US$/t (14. März 2025). Das relative Tief wurde mit 13.865 US$/t nur wenig nach dem „Liberation Day“ am 07. April 2025 gehandelt.

KI erschwert Faktencheck
Die Macht über Medien und die damit verbundene Deutungshoheit scheint in der heutigen Zeit eine noch wesentlichere Rolle zu spielen als von jeher. Insbesondere wenn man die Bilder der letzten Wochen und Monate Revue passieren lässt. Unabhängig davon, wo man sich selbst meinungsmäßig verortet, sollte aber bei allen, denen an einem demokratischen System gelegen ist, Konsens bestehen, dass es – vor dem Hintergrund der Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) – zwingend erforderlich ist, dass verbreitete Inhalte jeder Art, welche mit KI erzeugt wurden, auch einer Kennzeichnungspflicht unterliegen.

Das könnte durch digitale Wasserzeichen (die man bei Wunsch sichtbar machen kann) oder auch von vorneherein durch direkt sichtbare Kennzeichnung erfolgen. Es ist ohnehin schon sehr schwer, sich ein einigermaßen objektives „Bild“ von vielen Dingen zu machen, mit dem zunehmenden Einsatz von KI wird es aber nahezu unmöglich, noch zu beurteilen was Fakt und was Fake ist. Ohne diese Unterscheidung wird es auch für das Überleben der Demokratie kritisch, denn diese lebt neben einem breiten wirtschaftlichen Wohlstand, vor allem auch von den informierten Bürgerinnen und Bürgern.

Gegenwärtig hat man jedoch eher erschreckend den Eindruck, dass sich viele Dystopien und auch Verschwörungstheorien verwirklichen, wenn denn die diesbezüglichen Informationen wahrhaftig sind. Die bestehende und auch bewusst erzeugte Desorientierung kann durch interessierte Kreise leicht dazu genutzt werden, Massen zu ängstigen, zu mobilisieren und zu „führen“. Nur leider nicht immer in eine richtige Richtung, was auch immer „richtig“ ist und wer das legitimerweise definiert.

Das deutsche Grundgesetz zum Beispiel und auch die Verfassung vieler anderer Länder könnten einen derartigen Wertekanon zur Beurteilung bieten. Daher bestehen, mit Fug und Recht, in den meisten demokratischen Systemen hohe Hürden und Anforderungen zu deren Änderung. Das sollte auch unbedingt so bleiben.

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