Der 3-Monats-Nickel-Future an der London Metal Exchange (LME) hat sich nach dem starken Einbruch Anfang April bis unter 13.900 US$/t fast ebenso schnell wieder erholt. Beinahe alle weltweiten Börsen hatten als Folge der Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und dem Rest der Welt stark korrigiert. Die Trump-Administration hat inzwischen mit verschiedenen Staaten Gespräche und Verhandlungen begonnen und insgesamt einen etwas moderateren Ton angeschlagen. Insbesondere nach dem Austausch mit China in Genf sieht es nun so aus, als würde es wohl nicht ganz so schlimm kommen, wie zuvor befürchtet.
Aktuell steht ein Basiszoll von 10 % im Raum, mit dem China vermutlich leben könnte. Bei anderen Staaten sieht es möglicherweise anders aus, da sind 10 % bereits eine durchaus wesentliche Verschlechterung. Präsident Trump blieb auch seinem Stil treu, ständig neue Aussagen zu machen, die sich jeweils auch diametral widersprechen können. Damit sollte man vielleicht eher von einer Beruhigung der Situation und an den Märkten sprechen. Ob die Situation aber damit ausgestanden ist, steht weiterhin in den Sternen.
Grundsätzlich scheinen die Börsen die erste Panikreaktion überwunden zu haben. Bei aller Unbill darf nicht vergessen werden, dass die Politik zwar Rahmenbedingungen setzt, es am Ende aber die Unternehmen sind, welche für die konkrete Wirtschaftsleistung aus dem privaten Sektor sorgen (müssen). Bei dem durch Verschuldung aufgeblähten staatlichen Anteil am Bruttoinlandsprodukt ist es anders. Das mussten die USA zuletzt schmerzlich erfahren. Wurden dieser doch die Höchstnote AAA (Triple-A) durch alle drei führenden internationalen Ratingagenturen wegen der überbordenden Verschuldung und damit hohen Finanzierungskostenlast entzogen.
Es hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass der tatsächliche und unmittelbare Einfluss der Regierungen auf die wirtschaftliche Dynamik und den Erfolg eher beschränkt sind und damit anders als von den Politikern häufig behauptet. So war die Ära der Bundeskanzlerin Merkel die meiste Zeit von Nichtstun geprägt, dennoch war diese eine der erfolgreichsten Perioden in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Man profitierte von manchen langfristig positiven Wirkungen von Vorgängerregierungen, aber vor allem von der Kraft der Unternehmen. Leider wurden ad hoc einige populistische Fehlentscheidungen getroffen, die heute vor allem das Vertrauen der Bürger in die Demokratie schwer belasten, da nicht immer reiner Wein eingeschenkt wurde.
Die Unternehmen sind auch heute in den meisten Fällen immer noch innovativ und auch flexibel, sich Strukturveränderungen in Angebot und Nachfrage und des Wirtschaftsumfelds relativ schnell anzupassen. Auch arbeiten die weltweit verteilten Unternehmen nicht nur in den USA oder mit den USA zusammen. In der nun erzwungenen weiteren Diversifizierung und Abkehr von den USA können sich erhebliche Chancen ergeben.
Dabei machen Unternehmen natürlich auch Fehler oder werden von Entwicklungen überrascht. Es gibt nur eine Konstellation, in der die Absorbierung von geänderten Rahmenbedingungen dauerhaft schwierig werden dürfte. Und zwar dann, wenn Regierungshandeln konsequent auf eine mutwillige Zerstörung hinarbeitet. Auch wenn es manchmal bei Trump den Anschein haben könnte, dass es sich um einen neuen „Kaiser Nero“ handelt, wollen wir das hier aber noch nicht wirklich unterstellen.
Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wird Nickel an der LME für 15.500 US$/t gehandelt und hatte zeitweise sogar schon an der Marke von 16.000 US$/t gekratzt.
Oryx Stainless eröffnet Vorzeigewerk in Johor, Malaysia – Starkes Signal für die weltweit grüne Edelstahl-Produktion und Kreislaufwirtschaft
Oryx Stainless hat am 09. Mai 2025 offiziell sein neues Werk in Johor, Malaysia, eröffnet. Es handelt sich um die erste Greenfield-Investition von Oryx in Südostasien und um eine strategische Weichenstellung für die asiatische Stahlindustrie in ihren Bemühungen für mehr nachhaltiges Wachstum. Die Gruppe hat auch schon einen erfolgreichen Standort in Thailand.
An der offiziellen Eröffnungsfeier nahmen über 200 Gäste teil, darunter der Chief Minister von Johor, YAB Dato’ Onn Hafiz Bin Ghazi, weitere Regierungsvertreter, Botschaften, Medien und Geschäftspartner aus aller Welt. Die neue Anlage wurde als Modellprojekt für nachhaltige Industrieentwicklung und Innovation gewürdigt.
Oryx Stainless unterstreicht mit diesem Expansionsschritt das Engagement für die globale Kreislaufwirtschaft. Das hochmoderne Werk in Johor wird erhebliche Mengen Edelstahl-Schrott verarbeiten und damit einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion und Ressourcenschonung leisten.